day of the ray

hab ich ihn genannt, den tag der tage.
los ging es mit einem mulmigen – weil etwas nervös – gefühl im bauch. karibeyru thila, einer der tauchplätze an denen ich noch nie alleine war, und der mir und solee im winter oft kopfzerbrechen bereitet hat, da heftigste strömungen und damit nicht betauchbar. ich hatte mich auf das schlimmste vorbereitet. positiv überrascht, nachdem ich mit ulf (der neue kollege der den tauchplatz aber noch gar nie betaucht hatte) die strömung gecheckt hatte, sind wir gesprungen. eine auslaufende (west -> ost) leichte medium strömung, also alles machbar.

ich bin mit den erfahrenen tauchern im schlepptau abgetaucht schon dabei ist etwas tiefer, aber gut sichtbar ein riesiger stachelrochen in der strömung verschwunden, lange genug sichtbar um von allen in seiner majestätischen fortbewegung bewundert werden zu können. dann habe ich erstmal am splitpoint haie gesucht. ich hatte auch welche entdeckt, doch leider war die sicht so miserabel, dass immer wenn ich hingezeigt habe nur unverständliche blicke kamen, weil hai bis die sieben geguckt haben schon wieder verschwand.

nach etwa 11 minuten auf 26 meter wollte ich dann aufgeben und habe meiner gruppe angezeigt, dass wir den tauchgang jetzt wie gebrieft fortsetzen, als ich in die geplante richtung guckte und mir was? was? entgegenschwamm: ja, ein MANTA! direkt auf mich zu, gigantisch, majestätisch (ich wiederhole mich, aber dafür gibt es kein anderes wort). nachdem ich aller aufmerksamkeit ershaked habe (das ding benutz ich ungern und selten) und ein herz nach dem andern über meinem kopf für alle hinter mir schwebenden mit meinen fingern gemacht habe, kam das herliche tier ganz nahe, fast als würde es mich mit seinen flügeln berühren wollen, hat mich beäugt und dann abgedreht um richtung strömung zu verscchwinden. 

währendessen hat uns eine gruppe fledermausfische gefunden die uns dann bei unserem weiteren tauchgang begleitete. diese putzigen geschöpfe machen sich einen spaß daraus taucher zu begleiten sind extremst neugierig und kommen bis auf wenige zentimeter an hand und kopf um einen zu begutachten bevor sie einem dann doch den allerwertesten zeigen. um nicht nur rays zu sehen haben wir trotz der miesen sicht noch einen napoleon, eine schildkröte und schlafende weißspitzenriffhaie gesehen.

nachdem wir das thila dann überquert hatten (ein bisschen gegen die strömung und auch nicht so schön, aber wie sich herausstellte lohnenswert) und in der strömung (immer noch nicht dolle) kamen zwei grauen riffhaie recht nahe und haben sich bewundern lassen. den ersten teil der guppe habe ich gerade nach oben geschickt, als ein adlerrochen etwas tiefer vorbei flog (die drei durften ihn noch bewundern). noch etwas hai und dann sind nach und nach alle im buddy team nach oben. ich war mit rüdiger und pia gerade am auftauchen als sich ein weiterer adlerrochen die ehre gab.

bei briefing hatte ich nur graue und weißspitzen versprochen, die adlerrochen und den napoleon erwähnt (ohne garantie) einen manta auf die tafel gemalt und gesagt ich hätte versucht ihn anzurufen, aber er sei nicht rangegangen. die grinsenden und stahlenden gesichter in die ich blicken durfte… bitte, gern geschehen 😉

splitpoint: der punkt an dem die strömung auf ein riff auftrifft und sich teilt. da wir meistens an thilas tauchen, auch pinnacle oder sunken island genannt, also ein großer felsblock (zwischen 120x80m und 300x180m oder so). die strömung trifft wie gesagt an einem punkt auf und teilt sich dann um rechts und links am thila vorbei zu ziehen (trifft sich aber am ende nicht wieder sondern läuft aus (zeichnung folgt)

  
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